Männer 2 – HABO 3 | 27:36 (12:15)
Ich glaub, ich seh doppelt
Die Männer 2 haben am ersten Spieltag wohl ein bisschen zu heftig gegen den TV Tamm pa aufs Maul gekriegt. Denn beim Heimspielauftakt gegen die HABO 3 sehen die Jungs wohl alles doppelt. In der Anfangsphase hält das Team gut mit – wie gegen Tamm. Dann bricht man nach rund 20 Minuten ein und gerät in Rückstand – wie gegen Tamm. Kurz vor dem Gang in die Kabine schütteln sich die Gastgeber und kommen wieder auf zwei Tore ran – wie gegen Tamm. Nach der Pause ist aber der Wurm drin, nichts geht mehr und die Gegner können schnell eine komfortable Führung aufbauen, auch, weil die M2 zu viele technische Fehler verbuchen – wie gegen Tamm. Am Ende ist die Mannschaft von Coach Flo Baumgärtner wieder gleich stark, kann den Rückstand aber nicht mehr wettmachen – wie gegen Tamm.
Vor allem über den Kreis kommt die HSG gut in die Begegnung rein, Niko Kienzle erzielt die ersten drei Buden an der Linie und wird mit gutem Auge vom Rückraum bedient. Doch die Halben behalten selbst den Durchblick gegen den großen Mittelblock der Haboer (was ist eigentlich der Plural von HABO?), Moritz Benz schraubt mit einer Augenweide den 6:4-Zwischenstand nach zehn Minuten in die Maschen. Doch nach einer Auszeit der Gäste ist Sand im Getriebe. Immer wieder ist der gegnerische Kreis aus den Augen und aus dem Sinn. Auch Moritz Schönemann im HSG-Kasten ist meist die Sicht verdeckt, vielleicht fehlen ihm aber auch nur die Kontaktlinsen. So kommen die Habibos zum 14:9 (25.), von dem sich aber wiederum die HSG erholt. Fabian Köstel erläuft kurz vor der Pausensirene noch einen Konter und netzt zum Anschlusstreffer.
In der Kabine die klare Ansage: Weiter dranbleiben, die nächsten zehn Minuten sind entscheidend, wir dürfen jetzt das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Und wie entscheidend die ersten Minuten sind, nur leider nicht für uns… Die Hababos stellen binnen acht Minuten auf 22:14 – die Vorentscheidung. Denn nach einer eigenen Auszeit stoppen die Männer in grau zwar den Lauf der Haboas, doch für eine Aufholjagd reicht es nicht. Immer wieder haben die Strohgäuer Augen für den Schiedsrichter, statt für den Gegner. Im Stile von Atakan Karazor fühlt man sich, als würde bei den Habibis ein Auge zugedrückt und bei uns ganz genau hingeschaut. Doch das hat am Ende keine Auswirkung auf das Ergebnis. Denn die deutliche 27:36-Heimpleite, an der sich die Habichte nicht satt sehen können, haben sie durch eigene technische Fehlern und eine schwache Anfangsphase in Durchgang zwei selbst verschuldet.
Die HSG muss jetzt schleunigst den Blick nach vorne richten und darf kein Auge mehr machen. In zwei Wochen geht es gegen den TSV Oberriexingen. Das Gute dabei: Man muss nicht in der harzfreien Hans-Schuster-Halle antreten. Die schlechte Nachricht: Das Spiel wurde in die neue Halle nach Markgröningen verlegt – da darf man auch nicht kleben. In dieser Halle haben sich die Männer 2 schon in den vergangenen Saisons ein Duell nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ geliefert, damit ist man also vertraut.
Kommen schon wieder mit zwei blauen Augen heim:
Soy, Schönemann; Braiger (2), Steuer, J. Stöckl (4), Köstel (3), Becker (2), Morreale (1/1), Kienzle (5), Benz (3), Fauser (2), Schnabel (5/1), Scheller, N. Stöckl.