HSG Strohgäu | Männer 2

Männer 2 – TSV Heimerdingen | 39:15 (17:7)

Im Keller brennt noch Licht

Einen wunderschönen Sonntagabend meine Damen und Herren, liebe Handballfreunde zu diesem Abstiegskracher in der Kreisliga B, mein Name ist Wolff Fuss und ich darf heute diese Partie für Sie kommentieren.

Noch machen sich die Mannschaften warm, hier sieht man aber bereits unterschiedlichste Gesichter. Die einen trotten auf der Platte, als hätten sie mehr Promille vom Vorabend, als Tore in der Saison. Die anderen haben richtig Biss und wollen ihren inneren Schweinehund heute überwinden. Strohgäu spielt mit einer vollen Bank, das komplette Fleisch ist auf dem Grill für diese richtungsweisende Partie. Für die HSG ist das Ziel für die Spielzeit inzwischen nur noch wie eine Lateinarbeit: Irgendwie durchkommen ist die Devise und damit rein ins Geschehen und gut Kick.

Minute 00:27: Den ersten Treffer der Partie markiert Matze Habedank. Mit dem Motto wie Nationaltrainer Hansi Flick denkt er sich „Mut zur Lücke“, tankt sich durch und netzt zum 1:0 ein. Die frühe Führung für die Hausherren, können sie das verwalten?

07:43: Drei in zwei. Die Jan-Raiser-Show hat begonnen. Mit drei Toren binnen 150 Sekunden stellt der Youngster auf 7:4. Der tanzt da Cha-Cha aufm Bierdeckel, wackelt vier Gegenspieler auf einmal aus und rennt durch die Lücken.

12:52: Vor dem HSG-Kreis ist es so eng, da müsste Heimerdingen mal eine zweite Kasse aufmachen! Da ist so wenig Platz, das hat schon fast Dixi-Klo-Niveau. Die Auszeit der Gäste folgt beim Stand von 10:4.

19:11: Das sah gar nicht gut aus. Benni Schönemann zirkelt den Ball aus neun Metern zum 11:5 in die Maschen und landet dann auf dem Knöchel von Gegenspieler Sascha Thom. Der Heimerdinger Allrounder wird nichtmehr weiterspielen können, ein herber Verlust für die Gäste, denn ohne ihn spielt der TSV wie ein Schulabbrecher: Ohne richtigen Abschluss. Gute Besserung an der Stelle.

29:13: Riesig Platz in doppelter Überzahl, aber warum spielt Kienzle den nicht direkt ab, sondern wartet noch? Weiß nicht, will der noch mal kurz mit dem Hund raus? Linksaußen steht Nico Scheller blank, am Ende verwertet dann Nico Kasparovsky zum 17:7 Pausenstand.

30:00: Halbzeit! Die Männer der HSG spielen bisher wie ein Sekretär im Landratsamt, der mit Sonnenbrille und kurzer Hose am Arbeitsplatz sitzt, sie verwalten lässig.

33:39: 7-Meter Heimerdingen. Und Trainer Dirk Tränkle läuft heiß! Große Diskussionen um den Strafwurf, jeder hat seine Meinung und jede ist richtig. Aber es bleibt dabei… Verworfen! Jetzt wird’s richtig übel für die Gäste.

37:05: Und im Gegenzug gibt es den 7-Meter auf der Gegenseite. Nico Scheller wird werfen, so wie der anläuft, macht er den. Der steht da, wie John Wayne... Und der macht es besser! Sicher versenkt, 21:7, der TSV gerät komplett unter die Räder.

42:37: Das kennt man von Raiser! Der Mann hat den schwarzen Gürtel in Selbstdarstellung. Wenn der von hinten aus antritt, dann teilt sich die Abwehr wie das Meer. Jetzt schon sein sechster Treffer zum 24:10.

47:12: Die Männer 2 spielen mit der Erotik eines Bezirksklasseteams! Vielleicht auch, weil die halbe Mannschaft heute aus der Ersten oder der A-Jugend besteht, aber das soll egal sein. Die Abwehr funktioniert überragend. In der Mitte steht der härteste Türsteher im ganzen Strohgäu – Henrik Becker! Heute nur für Stammgäste. Und vorne verwertet dann Benjamin Schönemann zum 27:11. Der Mann netzt heute auch unnachahmlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass der einen noch danebenknallt.

52:09: Raiser, Raiser, Raiser, Raiser, Raiser…. Bist du verrückt, leider geil! Gerade noch die Auszeit der Gastgeber in der Coach Tränkle ansagt: „Keine Heber, keine Dreher, keine Kempas“. Die einzig richtige Antwort darauf ist ein Kempa von Keeper Moritz Benz auf Jan Raiser, der den punktgenauen Konterpass sicher verwertet. Coach Tränkle schüttelt nur den Kopf. Raiser ist inzwischen zurück in der Abwehr, der kann kaum stehen vor lauter Cojones.

58:15: Direkt aus dem Kuriositätenkabinett: Ein langer Ball von Hüter Moritz Benz kommt einen halben Meter zu kurz für den durchstartenden Niklas Braiger. Heimerdingens Verteidiger will den Ball klären, schlägt das Leder dabei aber gegen den mitlaufenden Mitspieler und der Ball trudelt von da ins eigene Tor. Nach einem Kempa-Pass darf sich Benz jetzt also sogar auf der Torschützenliste eintragen und das als Torwart. Kurz darauf netzt Raiser nochmals ein, sein 10. Treffer der Partie. Neuer Spielstand 39:14, die werden doch nicht die 40 vollmachen?!

60:00: NEIN! Verweigert! Schönemann hat das 40. Tor für die HSG auf der Hand, scheitert aber an der Torumrandung. Sekunden später ist die Partie aus. Trotz des Ärgers über das Nichterreichen der 40-Tore-Marke darf sich die HSG mit einem hochverdienten 39:15 Sieg über den direkten Konkurrenten freuen. In diesem Jahr bleibt die HSG also weiterhin enorm Heimstark und gewinnt ihr drittes von vier Heimspielen in 2023. Wir sehen uns am nächsten Spieltag nach Ostern wieder, dann geht es für die HSG gegen die Salamander aus Kornwestheim, wieder in der neuen Sporthalle in Hemmingen.

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