TV Tamm – Männer 2 24:16 (11:9)
Pa aufs Maul!
Das Comeback des Jahres. Eine sportliche Großveranstaltung, wie sie im Buche steht.
Was? Wer ist Stefan Raab? Ist das einer aus der Dritten? Kennen wir nicht. Nein! Wir meinen natürlich die Männer 2, die nach fünf Monaten wieder in der Halle stehen und sich mit dem TV Tamm messen müssen. Denn alles ist neu bei den Sportkameraden: Die Liga, der Name der Liga, die Mannschaft und der Trainer. Fangen wir von hinten an: Nachdem uns Juri Maier und Oli Suche in der Vorsaison sensationell zum Aufstieg in der Kreisliga A geführt haben, hat das Duo den Schritt in höhere Sphären gewagt – zu die Männer 1. Dankenswerter Weise hat sich Flo Baumgärtner bereiterklärt, den zerstückelten und zusammengewürfelten Haufen, der sich Männer 2 tauft, zu coachen. Denn vom alten Kader ist kaum mehr was da, da haben sich Oli und Juri nämlich gnadenlos für die Erste bedient. Mit zwei gelernten Rückraumspielern (Jan Steuer und Niko Kienzle) sind die Halben und die Mitte dünn besetzt. Da muss man kreativ werden: Kurzerhand wird Moritz Benz als Keeper umfunktioniert und soll jetzt mit seinen fast 2 Metern Größe, fast 2 Metern Breite und fast 2 Metern Bizeps für Wumms sorgen. Hinzu kommen Pascal Wessely, der nach seinem (für uns deutlich zu langem) Gastspiel in Möglingen endlich auch mal wieder die Heimat sehen will und an den Ort seines Karrierebeginns zurückkehrt, Fabian Köstl der sich in Ex-Handballer-Manier „eigentlich nur fit halten will“, dann aber doch schneller in der Spielerliste wiederfindet, als er „Missbrauch der Ordnerbinde“ sagen kann, Christoph „Arda“ Bühler, der – wenn er mal ausnahmsweise nicht in der Ost-Sibirischen Tundra für das GEO-Magazin Promo-Videos dreht – gerne aushilft und dann natürlich die A-Jugend, die in dieser Saison immer wieder mit in den Spielbetrieb der Aktiven integriert werden sollen.
Zum Liga-Auftakt in der Bezirksliga, die bis zur Vorsaison noch Bezirksklasse hieß, steigt also nun ein guter Mix aus Erfahrung und frischem Wind in den Ring und will gegen Tamm direkt mal ein Ausrufezeichen setzen. Den ersten Schlag setzt aber der Gastgeber, der nicht nur eine Zeitstrafe gegen Mario Hellmann zieht, sondern auch den Siebenmeter verwandelt. Doch auch die HSG hat einen neuen Schützen von der Linie in petto: Chris Bühler sorgt für den Ausgleich und damit auch für das allererste Tor der Männer 2 in der Bezirksliga - formerly known as Bezirksklasse. Es entwickelt sich ein munterer Schlagabtausch: Hüben wie drüben werden linke und rechte Haken geschwungen, ehe die Hausherren fünf Minuten vor Pause den ersten Wirkungstreffer landen. Marcel Müller markiert beim 10:6 die höchste Führung des Abschnitts, doch die Gäste schütteln sich kurz und kontern, nach der ersten Runde geht es mit einem 9:11-Rückstand für die HSG kurz in die eigene Ecke, um sich zu besprechen.
Doch nach der Pause wirken die Aufsteiger müde. Tamm schafft es, die eigene Deckung oben zu halten und setzt immer wieder clever die HSG-Defensive unter Druck. Ein 8:1-Lauf wird auch nicht durch eine Auszeit von Baumgärtner gestoppt, beim 19:10 (42.) ist die Luft raus und die Messe gelesen. Denn weiterhin schaffen es die Gäste nicht, ihre Punches durchzubringen, es fehlt der Druck. Hinzu kommt, dass man lieber den Gegnern den Ball schenkt, als selbst die Pille in den eigenen Reihen zu halten. Damit plätschert die Partie vor sich hin, ehe Fabian Köstel 25 Sekunden vor Schluss noch Mal Farbe in die Begegnung bringt. Aber nicht, weil Blut fließt, der Neue Alte langt im Konter unnötig rein und sieht Rot. Doch das ändert das nichts mehr am Ergebnis, der Punktrichter wertet die Partie mit 16:24 gegen die HSG, die zum Auftakt gleich mal Pa aufs Maul kriegen.
Doch der nächste Kampf steht schon vor der Tür. Am nächsten Samstag geht es um 16 Uhr gegen HABO 3 in der heimischen Strohgäuhalle. Davor müssen die Männer aber nochmal in der Sparring und ein bisschen Trainieren.
Kommen direkt mit zwei blauen Augen wieder heim:
Schönemann; Steuer, Köstel (1), Fauser (2), Kienzle (3), Benz, Blazeski (1), Hatbauer (1), Bühler (4/3), Scheller, Stöckl, Wessely (3), Kappel, Hellmann.