Die Prognose für das Auswärtsspiel gegen Wiernsheim war eigentlich unkritisch. Mit einer bisherigen Bilanz von 12:2 Punkten (durchschn. Toreverhältnis 31:17) verglichen mit 3:13 Punkten auf dem Konto der Gastgeber, reiste man als Favorit an. Doch die HSG startete wie ausgewechselt ins Spiel.
Inkonsequenz im Zweikampf und fehlende Absprache führten zu große Abwehrlücken, welche die Wiernsheimer entweder zu einem direkten Tor oder zum 7-Meter-Strafwurf nutzen. Über den Angriff lässt sich nicht wirklich viel berichten. Durch technische Fehler standen wir uns selbst im Weg überhaupt ein gutes Spiel aufzubauen. Die wenigen Wurfchancen scheiterten dann noch unglücklich am Pfosten.
Auch die Kontertore, mit denen wir uns bisher immer schnell in Führung bringen konnten, blieben aus.
Wir gerieten aus eigener Nachlässigkeit 1:0, 4:2 und zur 15. Min mit 6:3 in Rückstand. Hüterin Janina Maier verhinderte zeitweise Schlimmeres.
Nach einer Auszeit von Trainerin Sarah Pohlner, entwickelte sich zumindest die Abwehr wieder dichter und ließ in den weiteren 15 Minuten nur noch 1 Gegentor zu. Dem Motto getreu "ein gutes Pferd springt nicht höher als es springen muss" arbeiteten wir im Angriff allerdings weiter nur das Notwendigste und erreichten zur Halbzeit ein müdes 7:8 Ergebnis.
Das Protokoll der 2. Hälfte liest sich wie ein Krimi (8:8, 8:9, 9:9, 9:10, 9:11 in der 43. Min), glich aber eher einer Komödie.
Die HSG stand über Minuten kompakt und sicher in der Abwehr - ohne Makel. Doch die Ballgewinne belohnte man nicht. Torchancen gab es unzählige, meist über die 1. Welle der Außenspieler oder die 2. Welle im Rückraum, aber die Trefferquote blieb katastrophal: Außenpfosten, Innenpfosten, neben das Tor, über's Tor ... so ziemlich alle Richtungen waren dabei, außer dass der Ball im Netz landete.
Hervorzuheben ist, dass wir durch die extrem dichte Abwehr den Wiernsheimern wenig Gelegenheiten boten am Ergebnis dranzubleiben.
Das mag vielleicht das Einzige sein, was uns an diesem Abend gelungen ist, dafür aber das Entscheidende.
Mit Kopfschütteln nehmen wir das Endergebnis von 12:16 hin, wohlwissend es hätte sich auf unserer Seite wieder in der 30-er Zone bewegen müssen.
Vielen Dank an alle treuen Fans, die mitgereist sind!
Vorschau:
Unserer Torhüterin Conny wird am Dienstag am Kreuzband geflickt - alles Gute für die OP!
Am Mittwoch ist Pokalspiel-Anpfiff um 20.30 in Kornwestheim 2. Zwar ein Gegner aus der Kreisliga, derzeit aber ungeschlagen an der Tabellenspitze und mit großem Selbstbewusstsein uns ans Bein zu pinkeln.
Am Samstag stehen wir mit der HSG Neckar einem direkter Verfolger der Liga gegenüber. Wir erwarten vor heimischen Publikum eine Partie auf Augenhöhe und nehmen uns vor in gewohnter Form aufzuspielen.
Anpfiff ist zur Primetime um 20 Uhr in Hemmingen.