HSG Strohgäu | Männer 1

Männer 1 – vs. SV Kornwestheim 3 | 31:29 (15:14)

Lange schallt’s im Walde noch: Oh mein Gott, sie leben doch!

Musikempfehlung für diesen Beitrag: Materia – Niemand bringt Marten um

Düstere Zeiten bei den M1. Ein einziger Sieg aus den letzten zwölf Spielen, mehr Spiele aus der Hand gegeben als ein MediaMarkt-Kassierer am Black Friday, und jetzt fängt auch plötzlich noch Bietigheim an, Punkte zu holen. Da kann eigentlich selbst der liebe Gott nicht helfen. Zum Glück haben die M1 etwas besseres als Gott ausgegraben: Julian Kläger, seines Zeichens Landesligaspitzenspieler, hat bei der HSG einen schlecht vergüteten Zehnjahresvertrag ohne Ausstiegsklausel unterschrieben, weil man ihm in den Vertragsgesprächen erzählt hat, es reiche, wenn er nur nach dem Training zum gemeinschaftlichen Biertrinken komme. War zwar gelogen, aber jetzt steckt er schon drin. Um ihn behutsam an seine neue Rolle als Messias und Heilsbringer heranzuführen, durfte er mit der Partie gegen den SV Salamander Kornwestheim 3 zunächst das machen, was sonst die Polizei mit Dieben tut, die gerade aus der Sparkasse fliehen – von der Bank aus verfolgen.

Geradezu kriminell auch das, was die HSG in der Anfangsphase mit den Salamandern anstellte, auf den Status als bedrohte Tierart wurde keine Rücksicht genommen. 7:1 nach zehn Minuten, Lurchi hatte den Gästen offenbar nicht die Sportschuhe, sondern Gummistiefel eingepackt. Auf HSG-Seite hatte dagegen Marco Weber der ganzen Mannschaft die neuesten Treter aus der aktuellen Footlocker-Frühjahrskollektion spendiert. Bevor allerdings der NABU zu Protesten aufrufen konnte und sich erste Demonstranten des Artenschutzes wegen an den Zeitnehmertisch ketten konnten, ging die HSG etwas vom Gaspedal, denn jährlich werden unzählige Feuersalamander auf dem Weg zur Arbeit in der Schuhfabrik von Autos überrollt. Der SVK nahm diese Einladung dankend an, wie aus dem nichts waren die Gäste mit dem Pausenpfiff wieder auf ein Tor rangekommen. Im Arbeitszeugnis der HSG wird einmal mehr stehen, dass man es mit Führungsaufgaben nicht so hat (dafür aber immer für ein angenehmes Betriebsklima gesorgt wurde).

Die Meinungen zum zweiten Durchgang gehen ein wenig auseinander. Der automatisch generierte Kurzbericht auf der Webpräsenz des HVW schreibt von einem „dank der starken zweiten Hälfte [...] nie gefährdeten Heimsieg. Scheinbar herrscht in der KI-Schreibstube noch ein besseres Betriebsklima als bei HSG-Kabinenfesten. Allen Beteiligten in der Halle wurde dagegen ein enges Spiel in der Pommestüte präsentiert, beim 29:29 fünf Minuten vor dem Ende standen die Chancen noch ausgezeichnet, mal wieder Zeuge einer klassischen HSG’ler „Wie-verspiele-ich-in-Rekordzeit-ein-Spiel“-Masterclass zu werden. Die letzten Attacken der HSG hatten zu aller Verwunderung an diesem Tag allerdings durchschlagenden Erfolg. Zum ersten Mal seit November darf man sich darüber hinaus auch mal wieder über einen 30er-Kisten-Kasten freuen.

Mit dem Sieg geht es den M1 wie einem unmotivierten Gas-Wasser-Installateursazubi auf einer Baustelle beim Verlegen der Leitungen ins nächsthöhere Stockwerk – sie halten den Anschluss nach oben. Das Team steht damit wieder drei Punkte vor Bietigheim und zwei Punkte hinter der HSG Sulz-Murr, gegen die man in zwei Wochen antritt. Davor geht es noch schnell zum Spitzenteam nach Ludwigsburg, die in die Landesliga wollen. Aber da haben wir ja jetzt jemanden, der sich damit auskennt.

Glauben an Auferstehung:

Tor: Heiko Günther, Sascha Rollinger

Feld: Marco Goll, Moritz Bausch (1), Kevin Baumern (1), Max Bauer (8/4), Nils Schäufelin (4), Marc Maier, Fabian Schäfer (7), Marco Weber (1), Tim Maier, Tobias Gröner (3), Sebastian Zink (6)

Auf der Bank: Reiner Havenith, Patrick Kern, Christopher Bühler, Julian Kläger

Männer 1
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